Rezension: Heimwärts

Kate Morton ist bekannt für eine ganz spezielle Mischung aus historischen Roman und Kriminalroman. Nachdem es zuletzt etwas ruhig um die Autorin wurde, erscheint mit Heimwärts nun ein knapp 700 Seiten starker neuer Schmöker.

 

Das sagt der Klappentext: 

Cover Kate Morton: Heimwärts

Carmen Bellmonte: Zeiten des Wandels

Erscheinungsdatum: 14.06.2023 - Verlag: Heyne - Seitenzahl: 688

Adelaide Hills, Australien, 1959: Eine Familie picknickt gemütlich an einem Bach. Als etwas später ein Mann aus dem Nachbarort zufällig dort vorbeikommt, stößt er auf ein erschütterndes Todesszenario. Die Polizei beginnt zu ermitteln, doch der Fall bleibt ein einziges Mysterium.

Fast sechzig Jahre später wird die Journalistin Jess aus England zurück nach Australien gerufen. Ihre Großmutter Nora liegt nach einem Unfall im Sterben. Geschwächt und verwirrt, murmelt Nora Unverständliches vor sich hin. Der Sinn erschließt sich Jess erst, als sie eine überraschende Verbindung zu den tragischen Geschehnissen in den Adelaide Hills herstellt – und zu ihrer eigenen Familiengeschichte.

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Rezension zu "Heimwärts" von Kate Morton

Verfolgt man die Rezensionen zu "Heimwärts"im Netz, so sind die Meinungen ziemlich gespalten. Während einige die Geschichte und ihre Charaktere loben, kritisieren auffällig viele Stimmen eine gewisse Langatmigkeit. Grundsätzlich haben diese Stimmen Recht: Die Geschichte an sich könnte auch auf weniger Seiten erzählt werden, denn sie ist relativ simpel.

Im ländlichen Australien der 1950er ereignet sich eine Familientragödie. Eine Mutter veranstaltet mit ihren Kindern ein Picknick, am Ende sind alle tot. Wahrscheinlich wurden sie vergiftet, doch es kann kein Gift nachgewiesen werden. Fast 60 Jahre später kehrt Jess nach Australien zurück, als ihre Großmutter im Sterben liegt. Sie stößt auf alte Unterlagen und erfährt erstmals, dass sich die Tragödie in ihrer Familie angespielt hat. Was genau passiert ist, will sie nun herausfinden.

Die Geschichte an sich ist also einfach, aber das heißt nicht zwingend, dass sie auch kurz und knapp erzählt werden muss. Ohne hier einen direkten Vergleich ziehen zu wollen, nutzt auch Stephen King in seinen Romanen oft einfache Geschichten, die er allerdings erzählerisch ausschmückt und so ausbaut, dass auch einfache Konstellationen 700 Seiten füllen können. Ähnlich kann man sich Kate Mortons Erzählweise in Heimwärts auch vorstellen. Sie führt einzelne Figuren beispielsweise nicht nur ein, sondern erzählt auch deren Lebensgeschichte. Sie nimmt sich Zeit, Figuren und Umstände langsam auszubauen, bis ein vollständiges Bild entsteht, das sich bis zuletzt aber immer wieder überraschend wandeln kann.

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