Die Sterne in deinen Augen: Roman

Ein Reifen platzte mit ohrenbetäubendem Knall. Kay Chesney brachte den schleudernden Sedan zum Stehen. Was nun? Sie sprang heraus und untersuchte ein Hinterrad. Platt wie ein Pfannkuchen. Kein Wunder auf einer holprigen Schotterstraße wie dieser. Neben dem unhöflichen Schild an der asphaltierten Autobahn, „Umleitung nach Laredo, Straße gesperrt wegen Bauarbeiten“, hätte die texanische Behörde nicht besser warnen können: „Auf eigene Gefahr – und wir meinen das ernst!“







Laut ihrer Armbanduhr hätte sie in diesem Moment den Rio Grande überqueren müssen. Hugh würde in Nuevo Laredo auf der mexikanischen Seite auf sie warten, voller Sorge, wenn sie nicht wie geplant auftauchte. Sie schüttelte das Lenkrad, als würde sich der Reifen durch ihre Berührung wie von Zauberhand von selbst aufpumpen. Nichts zu machen. Es sah so aus, als müsste sie ihn selbst wechseln – kein hilfsbereiter, zuvorkommender Mann in Sicht, der das für sie übernehmen könnte.







Wenn ihre Freunde in Massachusetts sie jetzt sehen könnten, würden sie sich hämisch freuen und sagen: „Ich habe es dir doch gesagt.“ Sie alle – insbesondere Bill Hewins und ein oder zwei Mädchen – hatten ihr schlimme Komplikationen prophezeit, wenn sie alleine zu ihrem Stiefbruder in das US-Konsulat in Mexiko fahren würde.