Frauen im Journalismus

Ursache und Wirkung der geschlechtsbedingten ungleichen Machtverteilung in den Medien

Inhaltsangabe:Einleitung: Die Moderatorin der Tagesthemen ist eine Frau - aber der mit Prestige verbundene Kommentar wird meistens von einem Mann gesprochen. Eine Frau moderiert eine politische Talkshow - und bekommt 1999 die „Saure Gurke” für die frauenfeindlichste Sendung des Jahres im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verliehen, weil in 38 Ausgaben von „Sabine Christiansen” nur 43 Frauen zu Gast waren, aber 201 Männer. Diese beiden Beispiele aus der ARD sind exemplarisch für die zwei Probleme, die ich in dieser Arbeit behandeln und erklären will: Frauen sind in den angesehensten Bereichen des Journalismus unterrepräsentiert, und... alles anzeigen expand_more

Inhaltsangabe:Einleitung:

Die Moderatorin der Tagesthemen ist eine Frau - aber der mit Prestige verbundene Kommentar wird meistens von einem Mann gesprochen. Eine Frau moderiert eine politische Talkshow - und bekommt 1999 die „Saure Gurke” für die frauenfeindlichste Sendung des Jahres im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verliehen, weil in 38 Ausgaben von „Sabine Christiansen” nur 43 Frauen zu Gast waren, aber 201 Männer. Diese beiden Beispiele aus der ARD sind exemplarisch für die zwei Probleme, die ich in dieser Arbeit behandeln und erklären will: Frauen sind in den angesehensten Bereichen des Journalismus unterrepräsentiert, und ihre Sichtweise wird marginalisiert - auch von den meisten Journalistinnen, in Anpassung an die herrschende Medienkultur.

Nicht alle Journalistinnen würden diese Arbeit für notwenig halten. Monika Zimmermann beispielsweise, Chefredakteurin des Westfälischen Anzeigers in Hamm, habe für das Thema „Frauen und Medien” nur ein müdes Lächeln übrig, steht im Journalist: „Frauenquote, Frauenpower, Frauenbewegung - wenn ich das Wort ‘Frau’ schon höre, schalte ich für gewöhnlich ab.” Elke Schneiderbanger, Geschäftsführerin und Programmdirektorin von Radio NRW, glaubt nicht, dass Frauen wegen ihres Geschlechts benachteiligt werden und nicht die gleichen Chancen haben wie Männer: „Wenn Frauen in diesem Beruf etwas erreichen wollen und hart genug dafür arbeiten, dann schaffen sie das.” Von Engagement in der Frauenbewegung hält sie nichts: „Man kann entweder für die Sache der Frauen kämpfen oder Karriere machen.” (Indirekt gibt sie also doch zu, dass ein Kampf nötig ist.) Auf der anderen Seite stehen zum Beispiel die etwa 500 Frauen, die sich im Journalistinnenbund organisiert haben, offensichtlich weil sie das Gefühl haben, nicht die gleichen Chancen zu besitzen. Laut Keil arbeiten Frauen heute selbstverständlich in den Ressorts Wirtschaft und Politik, und nur der Sport bildet als letzte Männerbastion die Ausnahme. Dagegen sagt eine Wirtschaftsjournalistin: „In den harten Ressorts tauchen Frauen höchstens als Sekretärinnen auf.” Bei Pressekonferenzen sei sie oft eine der wenigen Journalistinnen. Solche Widersprüche werden in dieser Arbeit noch häufiger auftauchen.

Der Beruf Journalismus wurde in der Vergangenheit zu Recht als Männerberuf bezeichnet. Im ersten Teil dieser Arbeit werde ich diskutieren, inwieweit er das immer noch ist und was den Beruf charakterisiert. Außerdem werfe ich einen Blick auf die Entwicklung des […]

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