Das Leben des heiligen Leodegar, Bischofs von Augustodunum (Autun)

Aus: Otto Abel, Die Chronik Fredegars und der Frankenkönige, die Lebensbeschreibungen des Abtes Columban, der Bischöfe Arnulf und Leodegar und der Königin Balthilde, Verlag von Wilhelm Besser, Berlin 1849

mit einer Einleitung und Anmerkungen nebst einer Vorrede von Otto Abel und Abbildungen der Stammbäume der späten Merowinger und der frühen Karolinger.

Unter allen Biographien des siebenten Jahrhunderts ist die Leodegars für die politische Geschichte die bedeutendste. Während neben Columbans Leben noch Fredegar hergeht, sind wir hier bloß auf ein dürftiges Kapitel (45) in den »Thaten der Frankenkönige« angewiesen. Der Mönch von Autun füllt somit eine höchst empfindliche Lücke in der Geschichte aus, und das auf eine wirklich treffliche Weise. Seine Schrift trägt durchaus das Gepräge der Glaubwürdigkeit an sich. Seine Erzählung, gleich weit entfernt von Fredegars Rohheit, wie von Jonas Schwulst, ist einfach, lebendig und oft wirklich schön. Wenige Heiligenleben sind so frei von dem Ballast von Wundergeschichten, erst mit und nach Leodegars Tode werden einige beigebracht. (Otto Abel)