80.000 Meilen und Kap Hoorn

Ein Seglerleben

Der Bestseller von Bobby Schenk jetzt erstmals als E-Book: Der bekannte Fahrtensegler beschreibt seinen Weg vom Binnensegler zum Blauwassersegler. In eindrucksvollen Worten berichtet er von der fast vierjährigen Weltumseglung, die er mit seiner Frau Carla auf der Thalassa unternommen hat, und von seinem Leben in der Cook’s Bay in Moorea. Er erklärt, was ihn schließlich wieder nach Deutschland zog und warum der Weg dorthin um das berüchtigte Kap Hoorn führte – das Kap, das er nie hatte umsegeln wollen. Bobby Schenk ist der Spagat zwischen dem Blauwassersegeln und dem bürgerlichen Leben in Deutschland gelungen. Und erstaunlicherweise waren... alles anzeigen expand_more

Der Bestseller von Bobby Schenk jetzt erstmals als E-Book: Der bekannte Fahrtensegler beschreibt seinen Weg vom Binnensegler zum Blauwassersegler. In eindrucksvollen Worten berichtet er von der fast vierjährigen Weltumseglung, die er mit seiner Frau Carla auf der Thalassa unternommen hat, und von seinem Leben in der Cook’s Bay in Moorea. Er erklärt, was ihn schließlich wieder nach Deutschland zog und warum der Weg dorthin um das berüchtigte Kap Hoorn führte – das Kap, das er nie hatte umsegeln wollen.



Bobby Schenk ist der Spagat zwischen dem Blauwassersegeln und dem bürgerlichen Leben in Deutschland gelungen. Und erstaunlicherweise waren es eher die Zeiten an Land, die ihn zum Navigationsexperten haben werden lassen.



„80.000 Meilen und Kap Hoorn“ ist ein Buch über die Abenteuer, Erfahrungen und Erlebnisse des Blauwassersegelns. Für diejenigen, die von einer solchen Reise träumen, ist dieses Buch ein Leitfaden, wie der Traum Wirklichkeit werden kann.





Der Bestseller von Bobby Schenk jetzt erstmals als E-Book: Der bekannte Fahrtensegler beschreibt seinen Weg vom Binnensegler zum Blauwassersegler. In eindrucksvollen Worten berichtet er von der fast vierjährigen Weltumseglung, die er mit seiner Frau Carla auf der Thalassa unternommen hat, und von seinem Leben in der Cook’s Bay in Moorea. Er ...



Erst in Fidschi wollten wir uns entscheiden, wie es mit unserer Weltumseglung weitergehen sollte. Denn die Fidschi-Inseln liegen in einer Gegend, die oft von Wirbelstürmen heimgesucht wird, so dass wir uns überlegen mussten, ob wir von dort nach Süden, nach Neuseeland, weitersegeln oder in Fidschi auf einem geschützten Ankerplatz bleiben wollten. Gleich weiter nach Westen konnten wir auf keinen Fall, denn während der „hurricane season“ ist es lebensgefährlich, in diesen Gegenden zu segeln.

Andererseits waren wir ein bisschen segelmüde und so beschlossen wir, nur dann auf Fidschi mit seinen nicht gerade übermäßig sicheren Häfen zu bleiben, wenn wir für unsere THALASSA für die „hurricane season“ eine Versicherung abschließen konnten.

Nach der Ankunft gingen wir unverzüglich zu einem Agenten von Lloyd’s London, der uns versprach, sofort nach London zu kabeln. Eine besondere Eile bestand nicht, denn wir hatten erst den 22. Oktober und vor Mitte November waren tropische Wirbelstürme noch nicht verzeichnet worden. Außerdem wird Fidschi selbst recht selten von diesen Stürmen heimgesucht; den letzten hatten sie in den fünfziger Jahren, aber immerhin.

Der Agent bestellte uns für den nächsten Tag; dann läge die Antwort der Versicherung aus London vor. Zu diesem zweiten Besuch aber kam es nicht mehr.

Wie immer um diese Jahreszeit war der königliche Yachtclub von Suva noch voll von Yachten. Ich glaubte an einen Scherz, als ein Yachtie, der gerade mit dem Beiboot an der THALASSA vorbeiruderte, mir zurief: „Hast du es gehört? Im Radio wurde gerade vor einem „hurricane“gewarnt.“ Nein, das konnte nicht sein, das musste für ein ganz anderes Gebiet gelten, nicht für Fidschi.

Eine Stunde später hörte ich die Meldung mit eigenen Ohren. twas erleichtert nahmen wir zur Kenntnis, dass es sich um einen tropischen Zyklon handelte, sozusagen die Miniaturausgabe eines Orkans.

Erst bei elf Windstärken und darüber spricht man von einem Hurrikan. Die Skala für ein solches Naturereignis ist dann nicht mehr groß, denn die internationale Beaufort-Einteilung endet bei zwölf Windstärken. Das entspricht einer Windgeschwindigkeit von 64 bis 71 Knoten. Man kann sich den Winddruck eines solchen Orkans gut vorstellen, wenn man bei 130 Stundenkilometern die Hand aus dem Auto hält. 130 km/h entsprechen ungefähr 70 Knoten. Aufrecht zu gehen, ist bei dieser Windstärke nicht mehr möglich; kann der Druck doch Bäume entwurzeln. Viele Windmesser enden, wie die Windskala von Beaufort, bei 70 Knoten.

Der Zyklon war weit weg. 1.000 Kilometer lagen zwischen seinem Auge und Suva, so dass wir nicht einmal seine Ausläufer zu spüren bekamen. Orkane haben einen begrenzten Wirkungsbereich. Es kann durchaus passieren, dass eine Yacht in der Flaute hängt, während 200 oder 300 Seemeilen entfernt ein Wirbelsturm tobt. Was los ist, merkt man allein an der gewaltigen Dünung.

Im Laufe des nächsten Tages kam leichte Unruhe unter dem Yachtvolk auf, denn der Zyklon näherte sich unaufhörlich. So ein Wettergebilde hat keine besonders hohe Zuggeschwindigkeit, zumal dann, wenn es gefährlich ist: fünf bis zehn Knoten, kaum schneller als eine Yacht. Immerhin begannen wir, die Positionen des Zyklonauges in die Karte einzutragen.

Als am Nachmittag des 23. Oktober der Sprecher meldete, dass das Unwetter auf Rotuma 16 Tote gefordert hatte, war nicht mehr von einem Zyklon die Rede, sondern bereits von einem tropischen Sturm. Nachträglich scheint es mir, als habe man das Unglück nicht heraufbeschwören wollen und deshalb zunächst von einem Zyklon gesprochen. Einen Namen hatte man ihm aber längst gegeben, einen Namen, den ich Zeit meines Lebens nicht vergessen werde: „Bébé“.



Bobby Schenk: Weltumsegler, Autor und Navigationsspezialist. Der gelernte Jurist veröffentlichte zahlreiche Segel-Fachbücher und Reiseberichte und ist auch durch intensive Vortragstätigkeit einem breiten Publikum bekannt.

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