Berufliche Bildung in Europa im Vergleich

Die berufliche Rehabilitation -Zeitschrift zur beruflichen und sozialen Teilhabe - Heft 3-2023

Viele Staaten Europas haben verstanden, dass sie nur als ein miteinander verbundener Wirtschaftsraum in der weltweiten Konkurrenz großer wirtschaftlicher Mächte bestehen können. Dieser Idee des gemeinsamen Wirtschaftsraums entspricht die EU-weite Freizügigkeit der Arbeitnehmer*innen. Um hier eine Vergleichbarkeit der national erworbe¬nen Berufsabschlüsse sicherzustellen, wurde der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) als Metarahmen für nationale Qualifikationsrahmen, in Deutschland der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR), entwickelt. Auch wenn die eu¬ropaweite Anerkennung von Berufen damit noch nicht umfänglich geregelt ist, zeigt... alles anzeigen expand_more

Viele Staaten Europas haben verstanden, dass sie nur als ein miteinander verbundener Wirtschaftsraum in der weltweiten Konkurrenz großer wirtschaftlicher Mächte bestehen können. Dieser Idee des gemeinsamen Wirtschaftsraums entspricht die EU-weite Freizügigkeit der Arbeitnehmer*innen. Um hier eine Vergleichbarkeit der national erworbe¬nen Berufsabschlüsse sicherzustellen, wurde der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) als Metarahmen für nationale Qualifikationsrahmen, in Deutschland der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR), entwickelt. Auch wenn die eu¬ropaweite Anerkennung von Berufen damit noch nicht umfänglich geregelt ist, zeigt sie doch das Bemühen der europäischen Staaten, länderübergreifend berufliche Qualifikationen einheitlich und verlässlich zu bewerten.

Während damit auf der Ebene der allgemeinen beruflichen Qualifikationen eine europaweite Vergleichbarkeit die Freizügigkeit der Arbeitnehmer*innen erleichtert, ist die berufliche Qualifikation und Integration von Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen davon weit entfernt. Die berufliche Rehabilitation wird von den Staaten Europas auf der Grundlage nationaler Gesetze unverbunden und ohne Abstimmung sowie mit sehr unter-schiedlichem Aufwand geleistet. Es besteht selbst bei Fachleuten ein eklatanter Mangel an Wissen über die Rehabilitationssysteme anderer Staaten in Europa.

Das vorliegende Heft unserer Fachzeitschrift will mit seinen Beiträgen hier den Blick weiten. Zunächst werden die aktuelle Lage und Zukunftsszenarien der Berufsausbildung in Europa dargestellt. In einer Konkretisierung wird das Förderprogramm der Europäischen Union ERASMUS+, das alle Bildungsbereiche abdeckt, und seine Umsetzung in verschiedenen Berufsbildungswerken vorgestellt. Danach folgt die Darstellung des Konzepts einer internationalen Ausrichtung eines BBW und der damit verbundenen europäischen Netzwerkarbeit. Ein Beitrag zur Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen in der Berufsbildung junger Menschen mit Behinderungen – ein EU-Innovations¬projekt – rundet den Themenschwerpunkt "Europa" ab. Was "Event-Inklusionsmanager*innen im Sport" für Menschen mit Behinderung leisten können, skizziert ein Beitrag in der Rubrik Seitenblick.

Der "Fokus Europa" ist eine unterschätzte und damit vernachlässigte Perspektive in der beruflichen Rehabilitation in Deutschland. Belassen wir es nicht dabei!



Prof. Karl-Heinz Eser, geb. 1948, Diplom-Psychologe, 1997-2013 Gesamtleiter des Förderungswerkes St. Nikolaus und Leiter des Berufsbildungswerkes Dürrlauingen, Mitglied des Vorstandes der BAG BBW und des Geschäftsführenden Vorstandes der "Deutschen Vereinigung für Rehabilitation" (DVfR).

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