Literarische Fallgeschichten
Zur Poetik einer epistemischen Schreibweise
Im engen Austausch mit Wissens- und Darstellungsformen in Recht, Medizin und Psychologie etabliert sich in der Literatur des späten 18. Jahrhunderts eine neue Schreibweise, deren Entwicklung Nicolas Pethes in diesem Buch nachzeichnet. Fiktionale Texte entdecken die krisenhafte Zuspitzung individueller Lebensläufe als Erzählstruktur und reflektieren deren epistemologische, mediale und ästhetische Implikationen mit Blick auf das Verhältnis von Besonderem und Allgemeinem, Pathologie und Normalität, Singularität und Serialität oder Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Auf diese Weise entsteht unterhalb der gängigen literaturhistorischen Gattungsmuster und Epochengrenzen eine eigenständige Tradition literarischer Fallgeschichten, die von der seelenkundlichen Kasuistik J. M. R. Lenz´, C. P. Moritz´ und C. H. Spieß´ über Kranken- und Kriminalgeschichten von Hoffmann, Büchner, Stifter und Raabe bis zum "Zerfall" dieser Wahlverwandtschaft zwischen Wissen-, Medien- und Literaturgeschichte bei Alfred Döblin und Thomas Bernhard reicht.
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- Artikel-Nr.: SW29147
- Artikelnummer SW29147
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Autor
Nicolas Pethes
- Wasserzeichen ja
- Verlag Konstanz University Press
- Seitenzahl 240
- Veröffentlichung 12.02.2018
- ISBN 9783835397200
- Barrierefreiheit Aktuell liegen noch keine Informationen vor
- Wasserzeichen ja