Krankheit schreiben

Aufzeichnungsverfahren in Medizin und Literatur

Ärzte verbringen ihre Tage oft schreibend: Sie protokollieren, notieren und tragen in Formulare ein, was in Akten verfügbar sein soll. Krankheit ist so wesentlich im Raum der Schrift situiert. Von dieser Beobachtung ausgehend, fragen die Autorinnen und Autoren danach, inwiefern verschiedene Schreibverfahren das Aufgezeichnete mitbestimmen.Die Verfahren setzen sich aus Regeln, Apparaturen und Praktiken zusammen, die einerseits in der Klinik des 19. Jahrhunderts aufkommen und dort in Zusammenhang mit administrativen Anforderungen und mechanischen Aufzeichnungsformen stehen; andererseits sind damit gattungsgeleitete Schreibanweisungen gemeint, die innerhalb... alles anzeigen expand_more

Ärzte verbringen ihre Tage oft schreibend: Sie protokollieren, notieren und tragen in Formulare ein, was in Akten verfügbar sein soll. Krankheit ist so wesentlich im Raum der Schrift situiert. Von dieser Beobachtung ausgehend, fragen die Autorinnen und Autoren danach, inwiefern verschiedene Schreibverfahren das Aufgezeichnete mitbestimmen.Die Verfahren setzen sich aus Regeln, Apparaturen und Praktiken zusammen, die einerseits in der Klinik des 19. Jahrhunderts aufkommen und dort in Zusammenhang mit administrativen Anforderungen und mechanischen Aufzeichnungsformen stehen; andererseits sind damit gattungsgeleitete Schreibanweisungen gemeint, die innerhalb medizinisch-epistemischer Genres nicht nur in der Klinik eine weitreichende Tradition haben. Wie stellt sich der Zusammenhang zwischen diesen Schreibverfahren und der Konjunktur bestimmter Pathologien dar? In welchem Verhältnis stehen Literatur und Medizin dabei? Gibt es eine nachhaltige Präsenz von literarischen Formen in der Medizin bis in die Moderne? Wie nimmt die Literatur Elemente medizinischer und wissenschaftlicher Genres auf und wie transformiert sie sie zu eigenen Schreibweisen?



Carsten Zelle ist Professor für Neugermanistik an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist Herausgeber der im Wallstein Verlag erscheinenden Zeitschrift "Das Achtzehnte Jahrhundert". Weitere Veröffentlichungen: "'Angenehmes Grauen'. Literaturhistorische Beiträge zur Ästhetik des Schrecklichen des achtzehnten Jahrhundert" (1987); "Die doppelte Ästhetik der Moderne: Revision des Schönen von Boileau bis Nietzsche" (1995).



Yvonne Wübben, geb. 1969, ist Ärztin und Literaturwissenschaftlerin. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Medizin in Freiburg, Berlin und Austin (Texas). Seit 2010 ist sie Juniorprofessorin für Literatur und anthropologisches Wissen an der Ruhr-Universität Bochum und wurde 2011 an der FU Berlin habilitiert. Veröffentlichungen u. a.: Verrückte Sprache. Psychiater und Dichter in der Anstalt des 19. Jahrhunderts (2012)

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  • Artikelnummer SW300216
  • Autor find_in_page Yvonne Wübben
  • Mit find_in_page Yvonne Wübben, Carsten Zelle
  • Autoreninformationen Carsten Zelle ist Professor für Neugermanistik an der… open_in_new Mehr erfahren
  • Verlag find_in_page Wallstein Verlag
  • Seitenzahl 487
  • Veröffentlichung 30.09.2013
  • ISBN 9783835325050

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