Was vom Japaner übrig blieb

Transkultur – Übersetzung – Selbstbehauptung. Essays

Im 21. Jahrhundert ist Japan immer noch – oder erst recht – ein Prüfstein für unseren Umgang mit dem (nicht mehr so ganz) Fremden. Doch selbst wenn wir noch so eifrig suchten, das absolut Fremde ist im Zeitalter globaler Interdependenz ohnehin nicht mehr zu finden. Als moderne bzw. postmoderne Industrienation gehört das Land ohne Frage zu den Regionen, in denen wir uns auf Anhieb zurechtzufinden scheinen. Seine Massenkultur, seine Moden und Marotten reichen mittlerweile bis in unsere Breiten. Doch nicht alles ist selbstverständlich, nicht alles übersetzbar. Was geht beim Übersetzen verloren? Was wird gewonnen? Die vorliegenden Essays... alles anzeigen expand_more

Im 21. Jahrhundert ist Japan immer noch – oder erst recht – ein Prüfstein für unseren Umgang mit dem (nicht mehr so ganz) Fremden. Doch selbst wenn wir noch so eifrig suchten, das absolut Fremde ist im Zeitalter globaler Interdependenz ohnehin nicht mehr zu finden. Als moderne bzw. postmoderne Industrienation gehört das Land ohne Frage zu den Regionen, in denen wir uns auf Anhieb zurechtzufinden scheinen. Seine Massenkultur, seine Moden und Marotten reichen mittlerweile bis in unsere Breiten. Doch nicht alles ist selbstverständlich, nicht alles übersetzbar. Was geht beim Übersetzen verloren? Was wird gewonnen?

Die vorliegenden Essays erschließen einen transkulturellen Raum immer dichter werdender Verflechtungen zwischen Ostasien und Ameroeuropa. Dabei entpuppt sich Japan als vielfach verspiegelte Fremde, aus der uns Eigenes in multipler Brechung entgegentritt.

Die zu unterschiedlichen Anlässen entstandenen Essays sind als gleichsam transjapanologische Beiträge zu lesen – sie wollen unterhalten, Einsichten vermitteln und zu Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen kulturellen Übersetzens und der Universalisierbarkeit der Kategorien anregen.



Professorin für Japanologie (Literatur- und Kulturwissenschaft) und Direktorin der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für Literaturwissenschaftliche Studien an der Freien Universität Berlin. Zuvor Professuren an den Universitäten Hitotsubashi (Tokyo) und Trier. Von 1996 bis 2004 Direktorin des Deutschen Instituts für Japanstudien (DIJ) in Tokyo.



"Der japanische Sammler" – Eine Einführung

I. Übersetzung, Über-Setzung

Von der Übersetzbarkeit japanischer Literatur · Warum Haiku? Zum unterschiedlichen Verständnis der Haiku-Dichtung in Japan und im Westen · Was heißt "japanische Literatur" und wer liest sie eigentlich? Eine vorläufige Bilanz zu einem beherzten Versuch · T-Shirt-Texte und andere Inschriften

II. Literatur – transkulturell

Erzählte Erfahrung und literarischer Markt · Ein Traum von Fernstenliebe? Der literarische Verkehr zwischen Deutschland und Japan · Helldunkle Horizonte: Narrative Ausgriffe auf Berlin in der japanischen Belletristik · Lost in Translation oder: Was vom Japaner übrig blieb – Kulturkontakte, Übersetzungsprozesse und transkulturelle Perspektiven

III. Ästhetik und Nation

Die Ästhetik literarischer Landschaftsdarstellung: Zum Beispiel Weltuntergangsszenerien bei Mishima Yukio · Der patriotische Gaumen – Kulinarik und nationale Selbstbehauptung in Japan · Die vergessene Erinnerung – Nationale Identifikationsangebote in Kunst, Werbung und Straßenmode im Japan der Gegenwart · Schönheit und nationale Identität – Eine Skizze

IV. Japan in Asien

"Kriegsschuld, Nachkriegsschuld": Vergangenheitsbewältigung in Japan · ,Nanking' in der japanischen Literatur · Polaritäten, Obsessionen und das "Projekt Ostasien": Die Globalisierung und ihre Vorgeschichte in Japan

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