Thomas Bernhard
Eine manieristische Weltverblüffung
In seinem Roman "Der Untergeher" nannte Thomas Bernhard den kanadischen Pianisten Glenn Gould eine "klavieristische Weltverblüffung". Ich habe diese hübsche Formel im Untertitel dieses Buches ein wenig abgewandelt, weil ich glaube, dass der Manierismus einen wichtigen Schlüssel zu diesem bedeutenden Autor darstellt. Denn es ist ja nicht nur so, dass er in seinen letzten beiden Prosawerken mit Parmigianino und Tintoretto zwei der wichtigsten Vertreter dieser Kunstrichtung an exponierter Stelle in seine Texte einflocht (nachdem er bereits in "Verstörung" ein Gemälde "aus dem späten sechzehnten Jahrhundert" mit einer besonders stark verdrehten figura serpentinata "zitiert" hatte). Es ist auch so, dass als spezifisch manieristisch angesehene oder anzusehende Züge seine Dramen und Prosatexte auf eine Weise prägen, die gar nicht überschätzt werden kann. Und zwar sowohl motivisch, was die Auswahl der Sujets betrifft, als auch kompositorisch, was den Stil anlangt.
Dr. phil. Frank Schwamborn ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Iwate University in Morioka (Japan).
Vorbemerkung · These · Werkbesprechungen: 1. Die Jagdgesellschaft (1974) · 2. Ja & Beton (1978/1982) · 3. Der Ignorant und der Wahnsinnige (1972) · 4. Verstörung (1967) · 5. Heldenplatz (1988) · 6. Minetti (1977) · 7. Vor dem Ruhestand & Ritter, Dene, Voss (1979/1984) · 8. Ein Fest für Boris & Die Billigesser (1970/1980) · 9. Watten & Gehen (1969/1971) · 10. Auslöschung (1986) · 11. Alte Meister (1985) · Bibliographie
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- Artikel-Nr.: SW9783862059775110164
- Artikelnummer SW9783862059775110164
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Autor
Frank Schwamborn
- Wasserzeichen ja
- Verlag Iudicium
- Seitenzahl 241
- Veröffentlichung 10.08.2023
- ISBN 9783862059775