Versuch einer Kritik aller Offenbarung

In behutsam modernisierter Sprache

Versuch einer Kritik aller Offenbarung
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Als Johann Gottlieb Fichtes »Versuch einer Kritik aller Offenbarung« 1792 anonym erschien, hielt man das Werk sofort für ein spätes Meisterstück Kants. Der Irrtum verschaffte dem damals 29-jährigen, stellenlosen Hauslehrer schlagartig Berühmtheit. Doch anders als der Titel vermuten lässt, geht es nicht primär um Religionskritik, sondern um die Philosophie der menschlichen Freiheit. Fichte stellt die radikale Frage: Wie ist Freiheit überhaupt möglich in einer Welt, die Naturgesetzen unterworfen ist? Der Mensch besitzt zwei Begehrungsvermögen: das untere, bestimmt durch sinnliche Triebe, und das obere – den freien... alles anzeigen expand_more

Als Johann Gottlieb Fichtes »Versuch einer Kritik aller Offenbarung« 1792 anonym erschien, hielt man das Werk sofort für ein spätes Meisterstück Kants. Der Irrtum verschaffte dem damals 29-jährigen, stellenlosen Hauslehrer schlagartig Berühmtheit.

Doch anders als der Titel vermuten lässt, geht es nicht primär um Religionskritik, sondern um die Philosophie der menschlichen Freiheit. Fichte stellt die radikale Frage: Wie ist Freiheit überhaupt möglich in einer Welt, die Naturgesetzen unterworfen ist?

Der Mensch besitzt zwei Begehrungsvermögen: das untere, bestimmt durch sinnliche Triebe, und das obere – den freien Willen, geleitet durch praktische Vernunft. Das moralische Leben ist der ständige Kampf zwischen beiden. Freiheit zeigt sich darin, dass wir tun können, was wir sollen, statt nur das, was wir wollen. Fichte beschreibt das Gefühl der »Selbstachtung« – jenes »unnennbare Vergnügen«, das entsteht, wenn man gegen alle Neigung das Richtige getan hat.

Die Offenbarungsreligion ist rational begründbar, aber nur als »psychologische Krücke« für Menschen, die das moralische Gesetz nicht anders begreifen können. Sie kann keine neuen Wahrheiten lehren – Offenbarung stellt nur dar, was bereits in uns liegt: die Ideen von Freiheit, Gott und Unsterblichkeit.

Diese modernisierte Ausgabe basiert auf der zweiten Auflage von 1793 und macht Fichtes Text endlich zugänglich. Die philosophische Begrifflichkeit bleibt vollständig erhalten, während veraltete Wortformen ersetzt, archaische Wendungen aufgelöst und verschachtelte Satzungetüme behutsam aufgeteilt wurden. Das Ergebnis: Ein Text, den man tatsächlich durchhalten kann – ohne dass der gedankliche Gehalt verloren geht.

Ein unverzichtbares Werk für alle, die verstehen wollen, was philosophische Freiheit wirklich bedeutet – und wie radikal dieser Gedanke Ende des 18. Jahrhunderts war.



Johann Gottlieb Fichte (1762–1814) gehört zu den Hauptvertretern des Deutschen Idealismus. Aus einfachen Verhältnissen stammend, finanzierte er sein Studium durch Hauslehrertätigkeiten. Seine 1792 anonym erschienene »Kritik aller Offenbarung« wurde zunächst Kant zugeschrieben und begründete seinen philosophischen Ruf. 1794 erhielt er die Philosophieprofessur in Jena, wo er seine Wissenschaftslehre entwickelte. Der Atheismusstreit führte 1799 zu seiner Entlassung. Später lehrte er in Erlangen und ab 1810 als Professor in Berlin, wo er auch als erster gewählter Rektor der neu gegründeten Universität wirkte.

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  • Artikelnummer SW9783565045921110164
  • Autor find_in_page Johann Gottlieb Fichte
  • Mit find_in_page Jean Delaube
  • Autoreninformationen Johann Gottlieb Fichte (1762–1814) gehört zu den Hauptvertretern… open_in_new Mehr erfahren
  • Verlag find_in_page epubli
  • Seitenzahl 1
  • Veröffentlichung 03.10.2025
  • Barrierefreiheit
    Aktuell liegen noch keine Informationen vor
  • ISBN 9783565045921

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