EUrosion

POLITIKUM 1/2017

Am 25. März 2017 jährt sich zum 60. Mal die Unterzeichnung der Römischen Verträge. Die Erinnerung an dieses zentrale Gründungsdokument der Europäischen Union wird von einigen offiziellen Feierlichkeiten begleitet. Doch so richtig zum Feiern ist derzeit allenfalls den Nationalisten, nicht aber den Befürwortern der europäischen Integration zu Mute. Schließlich befindet sich die EU in einer tiefen Krise, deren Ausgang – trotz oder wegen ihrer langen Dauer – noch immer nicht absehbar ist. Eine besondere Brisanz liegt dabei in der Unübersichtlichkeit und wechselseitigen Verstärkung unterschiedlicher Krisendimensionen:... alles anzeigen expand_more

Am 25. März 2017 jährt sich zum 60. Mal die Unterzeichnung der Römischen Verträge. Die Erinnerung an dieses zentrale Gründungsdokument der Europäischen Union wird von einigen offiziellen Feierlichkeiten begleitet. Doch so richtig zum Feiern ist derzeit allenfalls den Nationalisten, nicht aber den Befürwortern der europäischen Integration zu Mute. Schließlich befindet sich die EU in einer tiefen Krise, deren Ausgang – trotz oder wegen ihrer langen Dauer – noch immer nicht absehbar ist.



Eine besondere Brisanz liegt dabei in der Unübersichtlichkeit und wechselseitigen Verstärkung unterschiedlicher Krisendimensionen: der Wirtschafts- und Finanzkrise, der Eurokrise, der Krise demokratischer Organisationsformen, der Krise der europäischen Migrationspolitik und nicht zuletzt spezifischer sozialer und kultureller Krisen. In dieser Gemengelage folgt der Integrationsprozess nicht mehr, wie noch in der Vergangenheit, dem Muster von Entwicklungskrisen. Diese hatten noch stets eine Krisenlösung in Gestalt einer weiteren Vergemeinschaftung der Politik eröffnet. Derzeit – der Brexit und die nationalistisch-populistische Aufladung der öffentlichen Debatten weisen hierauf hin – bewegt sich der europäische Geleitzug jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Vieles deutet darauf hin, dass sich die EU in einer Bestands- oder Existenzkrise befindet oder doch zumindest in einem Zwischenstadium der EUrosion, deren Verlauf ungewiss ist und europapolitisch bedenklich stimmt.



Genau diese Unübersichtlichkeit und Ungewissheit soll in der vorliegenden Ausgabe von ergründet, kontrovers diskutiert und, soweit möglich, auch reduziert werden.



Prof. Dr. Gabriele Abels

ist Jean Monnet-Professorin für Politikwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen.



Prof. Dr. Joachim Becker

ist a.o. Professor am Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung der Wirtschaftsuniversität Wien.



Prof. Dr. Hans-Jürgen Bieling

lehrt Politik und Wirtschaft (Political Economy) und Wirtschaftsdidaktik an der Eberhard Karls Universität in Tübingen und ist Mitherausgeber von „Politikum".



Prof. Dr. Klaus Brummer

ist Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.



Prof. Dr. Ulrike Guérot

ist Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems.



Prof. Dr. Gudrun Hentges

lehrt und forscht als Politikwissenschaftlerin an der Universität zu Köln



Dr. Patricia Hertel

ist derzeit Forschungsstipendiatin des Schweizerisches Nationalfonds.



apl. Prof. Dr. Martin Höpner

ist Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung

in Köln.



Thilo Kößler

ist seit 2016 USA-Korrespondent des Deutschland­radios mit Sitz in Washington D.C.



Colin A. Munro

ist Britischer Botschafter i. R. Experte für Mittel- und Osteuropa, Sicherheitspolitik, Förderung von Menschenrechten und Demokratie. Botschafter in Kroatien (1997-2000), Stellvertretender Hoher Repräsentant in Bosnien-Herzegowina (2001), Leiter der Britischen OSZE-Delegation (2003-2007). Erfahrener Wahlbeobachter.



Dr. Roberto Sala

forscht am Department Geschichte der Universität Basel.



Axel Schäfer, MdB,

ist ehemaliger Europaabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für die Bereiche Europa und wirtschaftliche Zusammenarbeit.



Prof. Dr. Stefan Schieren

ist Professor für Politikwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Mitherausgeber von „Politikum".



Dr. Christian Schweiger

ist Senior Lecturer an der School of Government and International Affairs der Universität Durham in Großbritannien. Er leitet das interdisziplinäre UACES Forschungsnetzwerk The EU Single Market in the Global Economy und ist Associate Fellow am Central European Policy Institute Bratislava in der Slowakischen Republik.



Prof. Günter Verheugen

war u. a. Vizepräsident der Europäischen Kommission und EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie. Er ist Honorarprofessor an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).



Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld

ist Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München und Rektor der Alma Mater Europaea der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Salzburg).



Thema: EUrosion

Hans-Jürgen Bieling und Stefan Schieren: „This time is different". Die Besonderheiten der aktuellen Krise der EU

Christian Schweiger: Der Brexit und wie es dazu kam

Colin A. Munro: Die Folgen des Brexit und die EU

Gabriele Abels: Lasst uns allein oder Lasst uns rein. Zum (Des-)Integrationspotential eines „Europa der Regionen"

Gudrun Hentges: Die rechtspopulistische Gefahr in Europa

Joachim Becker: Rechtsregierungen in Ungarn und Polen. Zwischen Neoliberalismus und Nationalkonservatismus

Roberto Sala und Patricia Hertel: Eine europäische Peripherie? Südeuropa und die Krise



Debatte

Ach, Europa … von Martin Höpner, Ulrike Guérot, Werner Weidenfeld, Klaus Brummer und Axel Schäfer



Interview mit Günter Verheugen

Die Diskussion über „mehr Europa" oder „weniger Europa" ist die falsche Diskussion



Forum

Thilo Kößler: Die USA nach der Wahl. Ein Paradigmenwechsel auch für das transatlantische Verhältnis



Rezensionen

Bücher zum Thema

Bücher zur politischen Bildung

Literaturtipps

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