1979

Indes. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 2016 Heft 01

Die Vorstellung, historische Prozesse würden sich durch exakte Datierungen begrenzen lassen, sorgt unter Historikern zumeist nur für Kopfschütteln. Dennoch ist die Angabe von Zäsuren für die Strukturierung des Geschichtsprozesses hilfreich, vielleicht gar unentbehrlich, insofern sich mit ihnen Schneisen in die unübersehbare Fülle historischen Faktenmaterials schlagen, Einzelereignisse bündeln, ordnende Zusammenhänge herstellen lassen. Wobei ihre historiografische Beliebtheit in einem umgekehrten Verhältnis zu ihrer begrifflichen Klarheit steht. Vor diesem Hintergrund will sich das Heft 1/2016 von INDES einer solchen Zäsur widmen:... alles anzeigen expand_more

Die Vorstellung, historische Prozesse würden sich durch exakte Datierungen begrenzen lassen, sorgt unter Historikern zumeist nur für Kopfschütteln. Dennoch ist die Angabe von Zäsuren für die Strukturierung des Geschichtsprozesses hilfreich, vielleicht gar unentbehrlich, insofern sich mit ihnen Schneisen in die unübersehbare Fülle historischen Faktenmaterials schlagen, Einzelereignisse bündeln, ordnende Zusammenhänge herstellen lassen. Wobei ihre historiografische Beliebtheit in einem umgekehrten Verhältnis zu ihrer begrifflichen Klarheit steht. Vor diesem Hintergrund will sich das Heft 1/2016 von INDES einer solchen Zäsur widmen: dem Jahr 1979. Erste, eher kursorische, Versuche hierzu liegen bereits vor. INDES möchte hierauf aufbauen und »1979« mit dem sprichwörtlichen Leben füllen, den postulierten Epochenbruch kritisch befragen und lebendig illustrieren. Dabei soll der Blick räumlich wie disziplinär weit schweifen und ein breites Spektrum folgenreicher Ereignisse erfassen: die Iranische Revolution, die Kandidaturen von Grünen Listen bei den Wahlen in Bremen und Europa, den Einzug von Karl Carstens in die Villa Hammerschmidt, den Verkaufserfolg von Sebastian Haffners Buch »Preußen ohne Legende«, die Ausstrahlung der Serie »Holocaust«, um nur einige Stichworte zu nennen. Dabei wird das Jahr 1979 nicht abschließend beurteilt, vielmehr sollen die vorliegenden Deutungen und Analysen die Debatte weiterführen, fokussiert auf Fragen, denen sich künftig weitere Forschungen widmen werden.



Prof. Dr. Franz Walter war bis 2017 Direktor des Göttinger Instituts für Demokratieforschung. Er ist einer der profiliertesten deutschen Parteienforscher.

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