Parallelwelt 520 - Band 8 - Notgemeinschaft

Der Flügelschlag des Schmetterlings

Mehr und mehr verstricken unsere Vier sich in halbseidene bis illegale Machenschaften! Reafer als ziemlich unbegabte Aushilfskraft im horizontalen Gewerbe... Ein Sojapudding-Milliardär, der besser bei seinen Puddings geblieben wäre… Wechsel vom Rotlicht-Milieu zum Autoklau… Und die Polizei kommt auch nicht ohne Schrammen davon! Und Reafer? Ja, die will eigentlich alleine weiter reisen... Die Serie Parallelwelt 520 stellt dem vertrauten Hier und Jetzt eine irre Anderswelt gegenüber, die es vielleicht irgendwo im Multiversum gibt, oder die es hätte geben können… Ein aufregendes Wechselspiel zwischen dem Hier-und-Jetzt und dem... alles anzeigen expand_more

Mehr und mehr verstricken unsere Vier sich in halbseidene bis illegale Machenschaften!

Reafer als ziemlich unbegabte Aushilfskraft im horizontalen Gewerbe...

Ein Sojapudding-Milliardär, der besser bei seinen Puddings geblieben wäre…

Wechsel vom Rotlicht-Milieu zum Autoklau…

Und die Polizei kommt auch nicht ohne Schrammen davon!



Und Reafer? Ja, die will eigentlich alleine weiter reisen...



Die Serie Parallelwelt 520 stellt dem vertrauten Hier und Jetzt eine irre Anderswelt gegenüber, die es vielleicht irgendwo im Multiversum gibt, oder die es hätte geben können…

Ein aufregendes Wechselspiel zwischen dem Hier-und-Jetzt und dem Morgen-und-ganz-woanders…



Mehr und mehr verstricken unsere Vier sich in halbseidene bis illegale Machenschaften!

Reafer als ziemlich unbegabte Aushilfskraft im horizontalen Gewerbe...

Ein Sojapudding-Milliardär, der besser bei seinen Puddings geblieben wäre…

Wechsel vom Rotlicht-Milieu zum Autoklau…

Und die Polizei kommt auch nicht ohne Schrammen davon!



Und Reafer? Ja, ...



Montagabend gegen halb neun waren sie dann wieder unterwegs. Der Aufenthalt in dem Puff hatte nichtmal vierundzwanzig Stunden gedauert. Der Abschied bei Mrs. Flyte war kurz und schmerzlos gewesen. Ein hastiges Abendessen in dieser merkwürdigen Küche, dazu unwillige Blicke von Hosker, Jenkins und Herman... Reafer war vor Nervosität viermal aufs Klo gegangen und hatte dabei auf ihren komplizierten Anzug geflucht... und endlich waren sie losgefahren. "Bevor man auch noch, äh, Toilettenbenutzungs-Gebühren erhebt!" — Hosker hatte einen sorgenvollen Blick hinter dem Wagen hergeschickt, und Mrs. Flyte wahrscheinlich einen Stoßseufzer losgelassen, als die 'Heimsuchung' endlich vorüber gewesen war. Vielleicht packte sie jetzt schon ihre Koffer...

Sie hatten Deane zum 'Chauffeur' gewählt. Um nicht ganz so aufzufallen, hatte er sein langes Haar hinten zusammengebunden, und obendrauf einen alten Hut ‑von Herman nicht ganz freiwillig 'gespendet'‑ gestülpt. Vorsichtig lenkte er den 2046er-Ford durch die ausgestorbenen Straßen Atlantas — ständig gewärtig, dass die Polizei sie aufhalten könnte. Sie waren weit und breit der einzige Wagen auf den Straßen. Auffälliger ging es gar nicht mehr! Reafer, in ihrer blaugoldenen Pracht, saß auf dem Beifahrersitz und beobachtete nervös Straße und Umgebung, während Rhyan und Sirrah sich fluchend zwischen Rücksitz und Vorderlehnen herumzwängten, damit man sie nicht sah. Sirrah stellte würgend und empört fest, dass Rhyan den üblen Geruch angenommen hatte, den seine Nutte verströmt hatte!

Die Fahrt zu diesem Sojapudding-Fabrikanten war gar nicht mal weit: ein vornehm-zurückgezogener Villenbezirk, ebenso am Stadtrand wie Mrs. Flytes Etablissement — wenn auch eine andere Ecke der Stadt. Und dort mussten sie auch erstmal hinkommen! Es hatte wieder angefangen zu schneien, ziemlich stark sogar! Große Flocken tobten dicht und wirbelnd durch schwere, düster-graue Luft und verwandelten die kaum beleuchteten Straßen in eine Traumlandschaft, über der eine beklemmende Stimmung von Bedrohung zu liegen schien...

So sahen sie die Straßensperre erst im letzten Moment! — Vier Auto-Silhouetten materialisierten plötzlich aus dem Schneegestöber! "Scheiße!" zischte Deane herzlich.

"Ganz ruhig!" befahl Sirrah dumpf aus der Tiefe hinter der Lehne. "Fahr' langsam auf sie zu. So, als ob du nichts zu befürchten hättest!" Der Ausfall seiner "äh"s zeigte dramatisch an, für wie brenzlig er die Situation hielt.

Reafer nickte und seufzte. "Ja, entspannt euch man! — Wenn's schiefgeht... Es gibt wenig Gefängnisse, aus denen ich nicht wieder rauskommen würde! Und die sind nicht hier!"

"Hör doch, verdammt nochmal, endlich mit deiner Angeberei auf!" schnappte Deane.

Ein Polizist stand mitten im Schneetreiben und machte eine Stopp-Geste. Die vier hielten die Luft an. Deane bremste. Er und Reafer ließen beide die Fensterscheiben runter, während Rhyan und Sirrah unter einem Haufen Decken 'unsichtbar' wurden.

"Na, was gibt's?" sagte Deane mit unbekümmertem Tonfall, als der Polizist sich zu ihm runterbeugte. "Sucht ihr immer noch nach diesen Knastvögeln?"

Ein weiterer Polizist tauchte wie ein Geist aus dem Schneetreiben auf, stapfte auf die andere Seite des Wagens und beguckte sich Reafer.

Die wusste, was sie ihrer Rolle schuldig war, setzte sich in eine aufreizende Pose und zwinkerte dem Polizisten liederlich zu. Worauf dem der Mund offenblieb.

Sirrah und Rhyan kauerten unter ihren Decken und hielten die Luft an.

Freundlich waren die Polizisten nicht. Sie sollten ihren Mund halten und ihre Papiere vorzeigen, forderte der auf Deanes Seite. Und was sie in dieser Straße zu suchen hätten!

"Na, was wohl?!" Reafer versuchte ein aufreizendes Lachen und drapierte sich quer über die Sitze, so dass der genervte Deane ihren wahnwitzigen Ausschnitt direkt vor der Nase hatte. Reafer zwinkerte und lächelte, was ihre Gesichtsmuskeln und ihr komödiantisches Talent hergaben.

Aber die beiden Polizisten, die möglicherweise schon seit ein paar Stunden hier in Schnee, Matsch und Kälte herumstanden, hatten null Humor. "Aussteigen!" kommandierten sie barsch.

Reafer und Deane tauschten Blicke... taten umständlich und ließen sich Zeit... Und dabei war eigentlich alles gelaufen! Aus dieser Falle kamen sie ja wohl nicht mehr raus!

Da kam ein Sergeant aufgeregt durch den Schnee herangeschliddert. "KOSSLOWSKI!!" brüllte er. "WOHL VERRÜCKT GEWORDEN!!"

Der Polizist auf Deanes Seite zuckte zusammen.

"Mensch, du Hornochse! Das ist doch der Smith-Wagen! Den kennt nun wirklich die ganze Stadt! — Der alte Wannamaker hat in der Zentrale anrufen lassen, dass er sich 'n Mädchen bestellt hat! Und dass wir sie gefälligst durchlassen sollen!"

"Sir! Das hab ich nicht gew..."

Deane setzte ein liederliches Grinsen auf. "Ja, ja... So ist das... Die Knaben in den oberen Etagen, nicht?"

Der Sergeant grinste zurück. "Bist du verantwortlich für die Fuhre?"

"Yep!" machte Deane.

Das Grinsen des Sergeanten wurde genauso liederlich wie das von Deane. "Lass doch mal sehen! Was hat er sich denn da für 'ne Puppe ausgesucht..." Er kam um den Wagen herumgeschliddert und -geschwankt, um Reafer in Augenschein zu nehmen. Dabei scheuchte er die Polizisten zur Seite wie ein paar lästige Köter. Als er Reafer sah, entfuhr ihm ein beeindruckter Pfiff.

"Hi, Officer!" strahlte sie ihm entgegen und fuhr ihren Busen aus, dass die Nähte ihres Anzugs knackten. "Waren Sie schon bei uns?"

Die Blicke des Sergeanten rasteten auf ihrem Busen ein. "Nee, noch nicht, Süße..."

"Na, dann kommen Sie doch mal! — Sie kriegen bestimmt Rabatt bei uns!"

"Meinste?!" Er kriegte leuchtende Augen und leckte sich die Lippen.

"Klar! Das geht in Ordnung!" erklärte Deane gönnerhaft, aber mit funkelnden Augen.

"Fragen Sie doch gleich nach mir!" strahlte Reafer den Sergeant an. "Ich bin... Madeleine!"

Deane kriegte einen geschockten Hustenanfall.

"Das mach' ich, Madeleine! Ganz bestimmt!"

"Na, denn können wir ja wohl weiter, was?!" heischte Deane, dem der Stress-Schweiß aus sämtlichen Poren schoss. "Wir sind nämlich um neun bestellt!"

"Jou! Denn macht mal hin! — Das weiß auch ganz Atlanta, dass der alte Wannamaker nicht gerne wartet!" Feixend winkte der Sergeant sie durch.

Sie waren so zitterig und geschockt, dass sie eine ganze Zeitlang nichts sagen konnten. Endlich ertönte es aus der Tiefe des Rücksitzes: "Puuuuuh!! Gute Güte!! Dreimal 'Hoch' auf diesen Kunstnahrungs-Gentleman! Dass der bei der Polizei angerufen hat! — Der wird mir direkt, äh, sympathisch!"

"Jau! Gut organisieren kann er jedenfalls! Hmpfh!"

Deane kriegte eine mutwillig-belustigte Miene. "Ich glaub, ich weiß jetzt, was Cracks vorhat, wenn wir weg sind: in dem Puff einsteigen! — Den ersten Kunden hat sie jedenfalls schon mal!"

Reafer lächelte grimmig-humorig. "Eigentlich keine schlechte Idee! — Warum machst du nicht auch gleich mit?! Als Lude scheinst du direkt Qualitäten zu haben!"

"Ouh Mann! Das war jetzt wohl wieder die übliche unqualifizierte Verwechslung von blödem Kommentar mit Humor, was?!"

"Oh, äh, jedenfalls habt ihr zwei sehr gut, äh, zusammengearbeitet! — Was sagst du dazu, Dicker?"

"Hähä, jau! — Wenn ich's nicht besser wüsste, hätt' ich gedacht, dass ihr den Job schon 'n paar Jahre zusammen macht!"

Das war nun allerdings doch ein bisschen reichlich! Reafer und Deane, beide, knurrten ärgerlich.

Kurz nach neun, mit kaum Verspätung, fuhr 'Chauffeur' Deane vor. Alles, was man von der Wannamaker-Villa sah, war eine riesige Parkanlage mit großen malerischen, ‑zu dieser Jahreszeit!‑ dichtlaubigen Bäumen wie aus dem Märchenwald — alles aus Plastik! Vorne an der Straße ein Wärterhäuschen mit Schranke. Dahinter ein Weg, der ins Dunkel des Schneetreibens führte. Aus der Tiefe des Parks hörte man hysterisches Hundegebell.

Der Wärter grinste anzüglich aus seinem Fenster heraus, als er die Schranke hoch ließ. Seine Blicke blieben an Reafer hängen, die im Licht des Fensters gut zu erkennen war. "Denkt euch man nix wegen der Verspätung!" sagte er. "Die Bullen ha'm schon angerufen und sich entschuldigt, dass sie euch doch aufgehalten haben. Hähä, der Alte hat die ganz schön zur Sau gemacht! — Scheiß-Wetter, was?!" Er nickte Deane zu. — Allerdings! Das Schneetreiben war noch dichter geworden. Dazu hatte Wind eingesetzt, eisig und schneidend. — "Im Rundfunk ha'm sie grad Warnung durchgegeben, dass das 'n Northerner wird!"

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