Zerreißproben

Leitmedien, Liberalismus und Liberalität

Erleben Liberalismus und Liberalität im 21. Jahrhundert eine neue Blüte? Oder durchleben sie eine tiefe Krise? Viele liberale Werte treffen heute auf breite Zustimmung, doch manche werden vehement bekämpft. Der öffentliche Diskurs scheint bunter denn je, gleichzeitig greifen Intoleranz und Diskursverweigerung um sich. Meinungsumfragen zeigen große Unterstützung für gesellschaftsliberale Politiken, der Wirtschaftsliberalismus bleibt dagegen ein weithin liebevoll gepflegtes Feindbild. Wie steht es also um Liberalismus und Liberalität im öffentlichen Diskurs? Sie stehen unter Druck – und sind Zerreißproben unterworfen:... alles anzeigen expand_more

Erleben Liberalismus und Liberalität im 21. Jahrhundert eine neue Blüte? Oder durchleben sie eine tiefe Krise? Viele liberale Werte treffen heute auf breite Zustimmung, doch manche werden vehement bekämpft. Der öffentliche Diskurs scheint bunter denn je, gleichzeitig greifen Intoleranz und Diskursverweigerung um sich. Meinungsumfragen zeigen große Unterstützung für gesellschaftsliberale Politiken, der Wirtschaftsliberalismus bleibt dagegen ein weithin liebevoll gepflegtes Feindbild.



Wie steht es also um Liberalismus und Liberalität im öffentlichen Diskurs? Sie stehen unter Druck – und sind Zerreißproben unterworfen: Neoliberalismus, Identitätspolitik, Corona-Krise. Im Mittelpunkt dieser Zerreißproben stehen immer wieder Medien und Journalismus.



Was wissen wir über das Verhältnis von Leitmedien zu Liberalismus und Liberalität? Wie wird über liberale Anliegen oder Parteien berichtet? Wie sehen und empfinden Journalisten ihr Verhältnis zum Liberalismus – und die Liberalität des Berufsfelds? Kann und sollte der Journalismus für mehr Freiheit Partei ergreifen? Und warum hat der "Neoliberalismus" einen so schweren Stand in Redaktionsstuben? Wie ergeht es in diesem medialen Umfeld liberalen Parteien, aber auch der innerparteilichen Streitkultur?



Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes erkunden Antworten auf diese Fragen.



Christian Pieter Hoffmann, Prof. Dr., ist Professor für Kommunikationsmanagement am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig sowie für Politische Kommunikation am Institut für Politikwissenschaft. Er ist akademischer Leiter des Center for Research in Financial Communication und Co-Direktor des Center for Digital Participation. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des strategischen Kommunikationsmanagements, der Finanzkommunikation und der politischen Kommunikation – mit besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen und Chancen neuer Medien.



Stephan Russ-Mohl ist emeritierter Professor für Journalistik und Medienmanagement an der Università della Svizzera italiana in Lugano/Schweiz, wo er von 2002 bis 2018 lehrte, und Gründer des European Journalism Observatory. Von 1985 bis 2001 war er Publizistik-Professor an der FU Berlin. Er studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaften an den Universitäten München, Konstanz und Princeton. Der Autor hat zeitweise auch in den USA und in Italien gelebt und mehrfach, zuletzt im Sommer 2015, Forschungsaufenthalte an der Stanford University in Kalifornien verbracht. Über Medien und Journalismus schreibt er regelmäßig für die Neue Zürcher Zeitung sowie als Kolumnist für den Tagesspiegel und für Branchenpublikationen.



Christian P. Hoffmann / Stephan Russ-Mohl

Mediale Zerreißproben für den Liberalismus – liberale Zerreißproben für den Journalismus 11



1. LIBERALISMUSSCHWUND UND LIBERALITÄTSVERLUSTE 30



Ulrike Ackermann

Liberalismus unter Druck – die identitäre Herausforderung 31



Thomas Petersen

Die zerrissene öffentliche Wahrnehmung des Liberalismus 37



Jan Schnellenbach

Schimpfwort (Neo-)Liberalismus? 44



Josef Joffe

Hier die Woke-Aktivisten, dort der Wohlfühlstaat 51



Daniel Cohn-Bendit / Claus Leggewie

Pluralität und Toleranz – alte Werte neu entdeckt 59



Margit Osterloh

Das Autoritätsvirus in Politik, Wissenschaft und Medien 63



Heribert Prantl

Grund- und Freiheitsrechte in Quarantäne 69



Bruno S. Frey

Freiheit, Liberalität und Glück 81



2. LIBERALER JOURNALISMUS, LIBERALE JOURNALISTEN? 88



Beatrice Dernbach

Liberalität ist ein grundlegender journalistischer Wert 89



Christian Pieter Hoffmann

Journalismus zwischen politischer Einseitigkeit und Perspektivenvielfalt 98



Uwe Krüger / Holger Pötzsch / Hendrik Theine

Wie neoliberal sind die Medien? 113



Ulf Poschardt

Freiheitsneid unter deutschen Medien 126



Jochen Bittner

Nicht einknicken! Dein Mitbürger, der Unterdrücker 132



Gregor Engelmeier / Fatina Keilani

Identitätsanordnungen. Journalismus für eine postfaktische Gesellschaft 142



Rainer Hank

Journalismus als Erziehungsinstanz? 149



Henrik Müller

Lärmspiralen und andere Ärgernisse. Zur ökonomischen Kompetenz im Journalismus 157



Tim Krieger

Die Schwierigkeit, Ordoliberalismus zu vermitteln 164



3. PARTEIEN UND LIBERALISMUS IN DEN MEDIEN 170



Roland Schatz

Die FDP in den Medien 171



Wolfgang Kubicki

Medienberichterstattung über die FDP – aus der Innensicht 186



Laura Schieritz

Die One-Man-Show als mediales Narrativ 192



Hasso Mansfeld

Wie hältst du es mit dem Zeitgeist? Liberale Politik erfolgreich kommunizieren 199



Peter Unfried

Sind die Grünen parteipolitisch Erben des Liberalismus? 206



Antonia Haufler



Auf dem Rückzug und Vormarsch zugleich: Liberalismus in der CDU 213



Juli Zeh

SPD, Liberalität und Linksliberalismus – ein Interview 220



Sahra Wagenknecht

Auch die Linke braucht Liberalität 224



4. SCHLUSSAKKORD 233



Stephan Russ-Mohl

Der kleine, GROSSE Unterschied. Liberalität im Journalismus, in der Medienforschung – und im Leben 234



Herausgeber 245



Autoren 247

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