Sheriff Dewey und der Überfall

Die Sonne hängt wie ein glühendes Auge über Abilene, als ich meinen Hut tiefer in die Stirn ziehe und die staubige Hauptstraße entlanggehe. Der Wind trägt den Geruch von Pferd, Schweiß und Whiskey durch die Luft. Ich spüre den vertrauten Druck meines Colts an der Hüfte, das Gewicht des Sheriff-Sterns auf der Brust. Mein Name ist John Dewey, und ich bin der Mann, der in dieser Stadt für Ordnung sorgt – oder es zumindest versucht.

Abilene ist ein Magnet für alles, was im Westen nach Freiheit, Geld oder Ärger sucht. Die Eisenbahn wächst Tag für Tag näher heran, ein endloses Band aus Eisen und Holz, das sich durch die Prärie frisst. Mit jedem neuen Meilenstein kommen mehr Menschen – Bahnarbeiter mit schwieligen Händen und hungrigen Augen, Händler, die ihre Wagen mit Waren beladen, Saloonbesitzer, die auf das schnelle Geld hoffen. Und natürlich die Glücksritter, die Goldsucher, die Spieler, die Huren, die Bordellmütter, die Rancher mit ihren Herden und ihren eigenen Gesetzen.

Es ist ein wilder, bunter Haufen, der hier zusammenkommt, und die Colts sitzen locker. Ich habe gelernt, immer einen Schritt voraus zu sein, immer ein Auge auf die Schatten zu werfen, wo sich Ärger zusammenbraut.