Yarum und das Blut der Zwillingssonnen: Fantasy

Die Zwillingssonnen von Zaroon standen tief am Himmel, als Yarum die Mauern von Kharzun hinter sich ließ. Die Stadt der Juwelen und Schatten lag in der Morgendämmerung wie eine Fata Morgana am Rand des Großen Binnenmeers. Hinter ihm verblassten die Stimmen der Händler, Kurtisanen, Priester und Diebe, die ihn in den letzten Tagen umringt hatten. Vor ihm lag das offene Land, weit und voller Verheißung – und Gefahr.



Yarum war nicht mehr der Mann, der einst als Söldner durch Zaroon gezogen war. In seiner Tasche ruhte das Herz von Zaroon, ein Juwel so groß wie ein Kinderkopf, in dessen Innerem die Magie der Sternenfahrer und das Schicksal des Planeten selbst wirbelten. An seiner Seite hing Galdrung, die Runenklinge, deren Macht ihn im Kampf berauschte und deren Runen nun in Gegenwart des Herzens in neuen, fremden Mustern glühten. Und in seinen Gedanken, wie ein leises, bittersüßes Flüstern, war Aelindra – die Frau aus Licht und Magie, deren Schicksal mit dem seinen und dem des Schwertes untrennbar verbunden war.



Er hatte die Katakomben von Kharzun überlebt, Sarak getötet, die Wächter besiegt und das Herz geborgen. Doch der Preis war hoch gewesen. Seit jener Nacht war Yarum ein Gezeichneter. Er spürte die Blicke der Mächtigen auf sich, spürte, wie sich die Welt um ihn veränderte. Die Luft war schwer von Vorzeichen. Die Vögel sangen nicht mehr, wo er ging, und selbst der Wind schien seinen Namen zu flüstern.