Yarum und der Zauberer der Blauen Stadt: Fantasy

Die Zwillingssonnen Zaroon brannten wie glühende Wölfe am Himmel, eine gelbe und eine rote, deren Licht die endlosen Ebenen in ein unwirkliches, blutgetränktes Gold tauchte. Yarum, Sohn der endlosen Steppe, wanderte allein durch das Land, das die Alten einst mit den Schiffen der Sternenfahrer erreicht hatten. Sein Körper, von Narben und Sonne gegerbt, war eine Landkarte vergangener Schlachten. In seiner Faust ruhte Galdrung, das Runenschwert, dessen uralte Zeichen in der Hitze des Tages wie lebendige Flammen aufleuchteten.



Yarum war ein Söldner, ein Streuner, ein Mann, der nur dem Ruf des Abenteuers und dem Klang der Münze folgte. Er hatte in den Hallen von Königen getrunken, mit Piraten auf dem Großen Binnenmeer gekämpft und in den Armen von Kurtisanen und Prinzessinnen geschlafen, deren einziges Kleidungsstück ein Juwel im Bauchnabel war. Doch heute führte ihn sein Weg durch die windgepeitschten Ebenen Zaroon, wo das Gras so hoch wuchs wie ein Mann und die Schatten der Flugsaurier über den Boden huschten.



Vor ihm erhob sich die Blaue Stadt des Magiers Ul-Galgamaan, ein Wunder aus Lapislazuli und Azurit, das in der Sonne funkelte wie ein Saphir im Staub. Die Mauern waren von uralten Runen durchzogen, die sich wie Schlangen wanden, und über den Zinnen tanzten blaue Flammen, die keinen Wind zu fürchten schienen. Die Kuppeln und Türme ragten kühn in den Himmel, als wollten sie die Sonnen selbst berühren.