Das große Grab

Ein junger Soldat schreibt seinem Vater vom gnadenlosen Überlebenskampf an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg. Der Brief seines Freundes Paul Schneidewind malt ein Bild des Grauens vor Stalingrad – der endlosen Kämpfe, der Verzweiflung und der unausweichlichen Realität des Todes, die sich wie ein düsteres Schatten über die Soldaten legt. Die Erlebnisse zwingen den Protagonisten zu der schmerzlichen Erkenntnis: Der Krieg fordert nicht nur Leben, sondern stellt auch die Sinnfrage. Eine bewegende, ergreifende Erzählung, die den Leser mit den unbarmherzigen Schrecken des Krieges konfrontiert und zum Nachdenken über die Sinnlosigkeit der Gewalt... alles anzeigen expand_more

Ein junger Soldat schreibt seinem Vater vom gnadenlosen Überlebenskampf an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg. Der Brief seines Freundes Paul Schneidewind malt ein Bild des Grauens vor Stalingrad – der endlosen Kämpfe, der Verzweiflung und der unausweichlichen Realität des Todes, die sich wie ein düsteres Schatten über die Soldaten legt. Die Erlebnisse zwingen den Protagonisten zu der schmerzlichen Erkenntnis: Der Krieg fordert nicht nur Leben, sondern stellt auch die Sinnfrage. Eine bewegende, ergreifende Erzählung, die den Leser mit den unbarmherzigen Schrecken des Krieges konfrontiert und zum Nachdenken über die Sinnlosigkeit der Gewalt anregt. Ein zeitloser Appell an Menschlichkeit und Frieden.



Nee, Vater, ich war heute nicht zum Besuchstag im Lazarett bei meinen Kameraden. Es ist mir gar nicht recht zumute danach. Warum? Da lies mal den Brief, den ich heute von meinem Freund aus meiner alten Kompanie, dem Paul Schneidewind, bekam. Besser du liest ihn nicht, Vater, nee, gib ihn wieder her!

Jaja, mit dem Paul war ich fast ein ganzes Jahr im Osten, da in der Knochenmühle, ein fixer Kerl war der Paul und immer auf Draht. Aber jetzt schreibt er mir, als sei ihm da vorn der Humor vergangen, muss ja auch immer weniger ein Spaß da sein. Als ich vor Woronesh im Juli meinen Brustschuss bekam, da war unsere Kompanie noch so achtzig Mann stark, dann hätten sie noch mal vierzig Mann Ersatz bekommen, allerdings so das Letzte vom Letzten, wie er schreibt, die fünfundvierzigjährigen Papas von den Baukompanien und dem Eisenbahnschutzkommando, dann die Garnisondienstfähigen, halb Geheilten aus den Lazaretten, alles, was man in Eile zusammenkratzen konnte, und dann sei es Tag für Tag im Gefecht losgegangen, bis Anfang September der Russe vor Stalingrad mächtig bremste.



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.



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  • Autor find_in_page Friedrich Wolf
  • Wasserzeichen ja
  • Verlag find_in_page EDITION digital
  • Seitenzahl 9
  • Veröffentlichung 26.09.2024
  • Barrierefreiheit
    • Kommentar vom Verlag: Dieses E-Book ist barrierefrei nach EPUB Accessibility 1.1. Es enthält strukturierte Navigation, maschinenlesbare Spracheinstellungen, Alternativtexte für alle Bilder und keine bekannten Zugangshindernisse. Geeignet für Screenreader und barrierefreie Lesesysteme.
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  • ISBN 9783689122799

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