Flut der Zärtlichkeit: Liebesroman

Flut der Zärtlichkeit: Liebesroman
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Als das Flugzeug in Nassau aufsetzte und die Räder quiekend den Asphalt berührten, hatte ich das Gefühl, in einen anderen Aggregatszustand überzugehen. Die Luft schien dichter, weicher, süßer, als würde sie mich mit aufgefächerten Händen empfangen. Beim Öffnen der Flugzeugtür kam mir eine Welle aus Wärme entgegen, die nach Meer und Frangipani roch, nach überreifen Mangos und einer Spur Benzin vom Rollfeld. Hinter der Gangway flackerten Palmenblätter, die in der Sonne wie Tiere wirkten, die aufgeregt mit den Ohren zuckten. Ich hatte einen Rucksack auf dem Rücken, der wie eine kleine, störrische... alles anzeigen expand_more

Als das Flugzeug in Nassau aufsetzte und die Räder quiekend den Asphalt berührten, hatte ich das Gefühl, in einen anderen Aggregatszustand überzugehen. Die Luft schien dichter, weicher, süßer, als würde sie mich mit aufgefächerten Händen empfangen. Beim Öffnen der Flugzeugtür kam mir eine Welle aus Wärme entgegen, die nach Meer und Frangipani roch, nach überreifen Mangos und einer Spur Benzin vom Rollfeld. Hinter der Gangway flackerten Palmenblätter, die in der Sonne wie Tiere wirkten, die aufgeregt mit den Ohren zuckten.



Ich hatte einen Rucksack auf dem Rücken, der wie eine kleine, störrische Schildkröte an mir hing. In meinem Bauch: ein Vakuum, das man vielleicht mit gebrochenem Herz umschreiben würde, wenn man pathetisch sein wollte. Ich hatte mir vorgenommen, nicht pathetisch zu sein. Ich hatte mir vieles vorgenommen. Kein Jonas mehr in meinem Kopf, keine innere Replay-Taste, die an der gleichen Szene hängen blieb: seine heruntergezogenen Mundwinkel, der Blick auf seine Schuhe, sein "Das ist nicht fair, dir gegenüber", das vor mir auf den Boden fiel wie ein Glas, das man nicht mehr kleben kann.



Die Bahamas waren nicht mein Plan gewesen, sondern ein Zufall, der wie ein Geschenk aus einem versteckten Adventskalendertürchen ploppte, das jemand vergessen hatte, selbst zu öffnen. Meine Tante Beate, die eine dieser unvergleichlichen Verbindungen in ihrer Versicherungsfirma hat, die immer so schlau lächeln, wenn man sie auf ihre "Kontakte" anspricht, hatte die Reise gewonnen. Eine Woche Nassau, mit Ausflug zu den Exumas, Hotel in Strandnähe, Transfers inklusive. Tja. Dann hatte sie sich den Fuß verstaucht und plötzlich hielten meine Hände ein Päckchen mit Flugtickets. "Fahr", hatte sie gesagt, "fahr, und wenn du dort einen Mann triffst, der dich wieder zum Lachen bringt, schick mir eine Postkarte."



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