Rezension: Die neue Kaffeehaus Trilogie von Bestseller-Autorin Marie Lacrosse

Nachdem die Weingut-Saga von Marie Lacrosse zum Bestseller wurde, ist nun eine weitere Trilogie von ihr komplett erschienen. Wieder einmal umfangreich, wieder einmal mit vielen Charakteren und höhen und Tiefen - und wieder einmal lesenswert?

Die Weingut-Saga hatte irgendwie etwas Besonderes: Da war zum Einen die besondere Geschichte: Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nahe der französischen Grenze und inklusive des Schauplatz des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 - das war mal etwas Neues, denn die meisten historischen Familiensagas, wie sie aktuell beliebt sind, konzentrieren sich meist auf die Zeit ab 1910.

Wer Die Weingut-Saga kennt, wird sicher auch von der Kaffeehaus-Saga um die junge Sophie begeistert sein. Die Saga beginnt im Wien der 1880er Jahre. Im Mittelpunkt steht - wie sollte es auch für einen Roman dieses Genres anders sein - die junge Sophie. Ihre Familie ist ursprünglich wohlhabend, doch ihr Vater starb vor vielen Jahren und ihr Stiefvater knausert nun mit dem Vermögen. Doch das ist nicht Sophies größtes Problem. Zu gerne würde sie bei ihrem Onkel Stephan Danzer in dessen Kaffeehaus arbeiten. Doch das ist für eine Frau ihres Standes nicht angemessen.

Während sich anfangs noch alles um Sophie zu drehen scheint, geht es im ersten Teil der Saga dann doch auch um ein heikles Thema, das die Kaiserfamilie Östereich-Ungarns betrifft. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, denn wer hier historisch nicht im Bilde ist, wird gute Unterhaltung und am Ende eine große Überraschung vorfinden. Wer hingegen die historischen Hintergründe kennt, wird eine - wenn auch ziemlich ausgeschmückte - Fassung der damaligen Ereignisse lesen können.

Die Trilogie dürfte für viele aber auch eine Enttäuschung sein. Ich persönlich habe zu diesem Buch gegriffen, weil ich die neue Trilogie von Marie Lacrosse lesen wollte - egal, worum es geht. Wer allerdings vom Buchcover und Titel ausgeht, der könnte enttäuscht werden. Es geht - zumindest im ersten und zweiten Band - eben nicht um das Kaffeehaus und dessen Entwicklung, sondern vielmehr um Intrigen und Ränke in der feinen Wiener Gesellschaft und später auch am Hofe von Franz Josef und Sisi.

Wer sich gerade für Letztere interessiert, für den dürfte die Trilogie ideal sein. Marie Lacrosse lässt wie gewohnt eine gut Mischung aus historischem Wissen einfließen, ohne dass dieses die Geschichte überlädt und sie verkompliziert.

Einzig eine Kaffeehaus-Saga darf man nicht erwarten.


Alle Romane der Kaffeehaus-Trilogie von Marie Lacrosse:

  1. Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre
  2. Das Kaffehaus - Falscher Glanz
  3. Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche

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