Meine Schuhe klackerten auf dem Pflaster der Quai de Bourbon, als ich an diesem nasskalten Novembermorgen zum Tatort eilte. Der kalte Wind fuhr durch die Äste der kahlen Bäume und ließ mich frösteln. Claude und ich waren seit Sonnenaufgang auf den Beinen. Paris, die Stadt der Lichter, war noch in einen grauen Schleier gehüllt, als ich endlich am Geschehen eintraf. Die schmale Gasse war gesperrt, aber das hielt die Sensationslustigen nicht davon ab, sich um die Absperrung zu scharen und neugierig zu flüstern.
Claude stand mit verschränkten Armen neben einem Polizisten und wartete auf mich. „Jean-Luc, du bist endlich da“, begrüßte er mich grimmig. „Es sieht nicht gut aus.“
„Erzähl mir was Neues“, murmelte ich und folgte ihm unter der Pont Marie hindurch zu einem schmalen Viertel unter der Brücke. Das Wasser der Seine gluckerte träge neben uns und reflektierte die düstere Morgenstimmung.
Vor uns lag auf dem unebenen Pflaster eine bleiche, reglose Gestalt. Ein Mann, der in einem eleganten schwarzen Anzug und einer zerknitterten weißen Krawatte steckte. Marcel Santini, unser geniales Ekelpaket von einem Forensiker, war bereits vor Ort und beugte sich über die Leiche. Man konnte ihm ansehen, dass er mit unschuldigem Vergnügen in dem makabren Tatort herumstöberte.
„Was haben wir?“, fragte ich ihn, bemüht, keine spitze Bemerkung zu machen. Marcel blickte kurz auf.
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Autor
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Max Brevard
- Verlag find_in_page Uksak E-Books
- Veröffentlichung 30.10.2025
- Barrierefreiheit
- ISBN 9783757244064
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