​Blutiger Weg nach Baton Rouge: Thomas West Western Edition 2

"Geh rein, Nancy, frag nach zwei Zimmern, und wenn welche frei sind, schau sie dir an."



Das schwarze Mädchen nickte und stieg aus. Alexis O'Connor lehnte sich zurück und beobachete, wie ihre Zofe den Saloon betrat. Florence Restroom stand auf dem Schild über dem Vordach.



Die rothaarige Frau schloss die Augen und seufzte. Erschöpft war sie, und todunglücklich.



Alexis O'Connor verabscheute Fahrten, die länger als drei Stunden dauerten. Und vor allem verabscheute sie längere Fahrten, bei denen sie nicht in ihrer eigenen Kutsche sitzen und die Zügel selbst in der Hand halten konnte.



Die Concord schaukelte, Holz knarrte, der Kutscher kletterte vom Bock. "Was ist los, Ma'am?" Er öffnete die Tür. "Wollen Sie nicht endlich aussteigen?"



"Was fragst du so blöd, Bursche?" Gereizt fuhr sie den stämmigen Mann an. "Du siehst doch, dass ich nicht aussteigen will!"



"Nichts für ungut, Ma'am, aber ich muss weiter."



"Und ich muss mir erst die Zimmer in dieser..." Alexis O'Connor unterbrach sich, angewidert betrachtete sie die schäbige Fassade des Saloons. "...in dieser Spelunke anschauen."



"Seien Sie froh, wenn Sie überhaupt welche bekommen, Ma'am. Haben Sie nicht die Grauröcke auf den Straßen gesehen? Es ist Krieg, Ma'am."